Mehr als 70 Prozent pflegebedürftiger Menschen werden von Angehörigen in der häuslichen Umgebung betreut. Nicht selten bis zur völligen Erschöpfung und familiären Zerrüttung, so dass gegen Ende dann oft die Reisleine gezogen wird, und das pflegebedürftige Familienmitglied die letzten Lebenswochen im Heim verbringen muss. Doch auch die Fachleute in den Einrichtungen und bei den Pflegediensten, benötigten Hilfe um den Hilfebedürftigen eine wirkliche Hilfe sein zu können. In allen Fällen, in denen es zu Gewalt zwischen Pflegenden und zu Pflegenden kommt, zeigen sich die gleichen Muster: nicht verarbeiteter, aufgestauter Ärger, Frust, Überforderung bis hin zu Erlösungsphantasien. Manche neigen zu Aggression, andere zu Depression, Resignation und Burnout.
Vor allem fehlt es an Aussprachemöglichkeiten, sowie an helfenden Händen, an genügend geeignetem Personal, um den Bedürfnissen der Kranken gerecht werden zu können. Wer am Personal spart, spart an der falschen Stelle. Und wer sich als Arbeitgeber in der Pflege nicht dafür interessiert, wie die Mitarbeiter mit den Anforderungen klar kommen, dem müsste die Erlaubnis entzogen werden. Ausreichendes, geeignetes Personal, sowie Hilfe für die Helfer, sind darum wichtige Anliegen unsers Vereins und eine Grundvoraussetzung für menschenwürdige Pflege.
Die Pflegeethik Initiative Deutschland e.V. setzt sich dafür ein, dass Pflegende geeignete Unterstützung erhalten, um die oft schwierigen Situationen und Erlebnisse besser handhaben und verkraften können.