Welches Leben retten wir?

Wo Intensivpflege zur Schicksalsfrage der Nation wird, muss es schlimm um die nationale Gesundheit stehen. 

Seit die WHO Anfang 2020 die Verbreitung des Corona-Virus zur Pandemie erklärte, befinden sich viele Nationen in einer ernsten Notlage.  Die alte Ordnung, die ihren Bürgern bestimmte Freiheiten   bot, gilt nicht mehr. An ihre Stelle traten Notstandsgesetze, mit sich wöchentlich ändernden Verordnungen.

Tatsächlich steht es schlimmer um die nationale Gesundheit, als viele vermuten. Die Betroffenen sehen sich einer Zerreißprobe ausgesetzt. In allen Nationen wachsen Widerstand und  Unzufriedenheit. Ein Riss geht auch durch unser Land, bis hinein in die Familien. Auf der einen Seite die gehorsamen Bürger, die nach einem Jahr  gefährlicher Corona-Politik immer noch den offiziellen Erklärungen glauben. Auf der anderen Seite die Kritiker, die die Verordnungen für wesentlich gefährlicher halten, als das Virus selbst.
In gewisser Weise ist das Vorgehen der Regierung vergleichbar mit der eines Arztes, der einem Patienten Mittel verordnet, die seinen Zustand verschlechtern. Ein gewissenhafter Arzt würde diese Mittel absetzen, weitere Untersuchungen anstellen und Rat einholen.   Unsere Regierung erweist sich als schlechter Arzt, der die schädlichen Verordnungen nicht absetzt, sondern ihre Dosis sogar erhöht.  Das macht die Lage richtig gefährlich. Zumal wir ja alle in einem Boot sitzen.

Seit Corona vergeht kein Tag ohne Berichte vom drohenden Kollaps auf Intensivstationen. Kein  Corona-Spezial ohne Bilder von in Plastik gehüllten Pflegekräften und Ärzten, die unter großem Einsatz ihr Bestes geben, um das Leben sogenannter Covid-Patienten zu retten. Ja, die  gesamte Nation sieht sich gezwungen den Atem anzuhalten, damit niemand sterben muss, der vielleicht noch zu retten wäre.

Mit dem Argument, die Intensivstationen vor einem hohen Ansturm an schweren Corona-Fällen schützen zu müssen, setzt die Regierung restriktive Maßnahmen durch. Unsere, auf dem Grundgesetz basierende Gesellschaftsordnung wurde dem Infektionsschutzgesetz nachgeordnet, welches der Kanzlerin Machtbefugnisse einräumt, wie man sie aus Diktaturen kennt.

Vergleichbar einem medizinischen Notfall, der mit einer  Zentralisierung des Kreislaufs einhergeht, konzentriert sich der soziale Körper Deutschlands auf die Aufrechterhaltung system- relevanter Funktionen. Zellen und Glieder der Gesellschaft, die weniger relevant erscheinen, geraten dadurch in Gefahr.

Zuvor gesunde Menschen, funktionierende Strukturen, ja unsere Rechtsstaatlichkeit und Grundordnung sind akut bedroht.
Besorgte Bürger vergleichen die Lage mit der Titanic – die geradewegs auf einen Eisberg zusteuert. Am Steuerbord eine Kapitänin, die jede Warnung  in den Wind schlägt, angefeuert von Stimmungsmachern, die nur ihren kurzfristigen Nutzen sehen.

Da wir jedoch alle in diesem Boot sitzen, ist unser aller Leben bedroht, sollte es nicht gelingen, das Schiff baldmöglichst aus der Gefahrenzone zu bringen.

Adelheid von Stösser,  November 2020