Erneute Besuchsverbote in Pflegeheimen müssen verhindert werden!

Mit den steigenden Coronatest-Positiven steigt aktuell die Sorge vor erneuten Schließungen von Einrichtungen.  Das wird oder darf nicht passieren, erklären aktuell die zuständigen Politiker.  „Wir wollen eine Balance zwischen dem Schutz der Gesundheit und sozialen Kontakten“, erklärte die rheinlandpfälzische Gesundheitsministerin  in einem Titelbeitrag der  Tageszeitung.  Dabei realisiert sie offenbar nicht, dass Besuchsverbote, Isolation und andere Nebenwirkungen der Gesundheit vielleicht einen viel größeren Schaden zufügen, als Corona.

Seit Corona scheint es überhaupt nur noch eine Todesursache in Pflegeheimen zu geben.  Schon vor Corona starben jeden Tag  in deutschen Pflegeheimen an die 900 Menschen.  Sie starben an Altersschwäche, weil das Herz müde geworden war, das Gehirn  abgebaut hat, die Organe versagten, der Lebenswille erloschen war.   Nicht wenige sterben  an schädigenden Medikamenten, die sie bekommen, weil Zeit für Zuwendung fehlt.  Viele Langzeitpflegebedürftige sind als Person schon vor langer Zeit gestorben, sie haben aufgehört zu kommunizieren und sind nur noch körperlich anwesend.   Nicht Leben und nicht Sterben dürfen, in jahrelangem Siechtum hingehalten werden, so sieht das Ende in unseren Altenpflegeheimen oftmals aus.

Angesichts der Lebenswelt Pflegeheim erscheint das Ziel: „Wie wollen eine Balance zwischen dem Schutz der Gesundheit und sozialen Kontakten“,  geradezu unsinnig.  Denn für die Alten,  deren Tage gezählt sind, zählen oft einzig noch die sozialen Kontakte. Liebevolle Zuwendung, Nähe, der  Besuch vertrauter Menschen und das Gefühl „dazu zu gehören“, sind für die Seele so wichtig wie die Luft zum Atmen. Soziale Kontakte  sind  essenziell.   Wer  altersschwachen und kranken  Menschen den Kontakt zu ihren nächsten Angehörigen verwehrt und sie sozial isoliert, nimmt ihnen jede Freude am Leben.  Und das bringt sie um.

In den nunmehr 50 Jahren, die ich für die Pflege in verschiedenen Funktionen aktiv bin, habe ich schon manche Unmenschlichkeit erlebt. Aber was jetzt hier aus Angst vor Corona praktiziert wird, ist der blanke Horror, eine völlig aus dem Ruder gelaufene Situation.  Nachdem gestern über 11.000  Test-Positive gemeldet wurden, schalten Medien und Politik wieder auf Panikmodus um.  Jeder, der zu beruhigen versucht und den Blick auf die doch insgesamt  moderaten Krankheitsverläufe zu lenken versucht, wird als Corona-Leugner hingestellt.

Dennoch erlaube ich mir erneut festzustellen: Corona ist nicht die Pest. Es handelt sich um ein Grippe-Virus, an dem in Deutschland bisher nur 0,3 Prozent der infizierten verstorben sind.  Auch aktuell steigen vor allem die Testzahlen und die Test-Positiven.  Je mehr getestet wird, desto mehr findet man.  Die Krankenhäuser und Intensivstationen hatten in früheren Jahren während der Grippe-Wellen regelmäßig mehr zu tun, als im Corona-Jahr.  Es gibt auch nicht mehr Tote.  Es sind nicht 750.000 Bundesbürger an Corona gestorben, wie von Panikmachern im März prognostiziert wurde.  Bei  den aktuell rund 10.000 im Zusammenhang mit Corona Verstorbenen, wurden alle mitgezählt, die positiv getestet waren, jedoch an Schlaganfall, Herzinfarkt oder den Folgen ihrer Vorerkrankung gestorben sind.

Die meisten Corona-Toten gab es in den Heimen. Und zwar, nachdem dort schon länger kein Besucher mehr hinein durfte.  Aber auch hier weiß bis heute niemand genau, wie viele der, während eines Corona-Ausbruchs  Verstorbenen, an den Folgen einer Infektion verstarb.  Denn es war lange nicht üblich, die  genauen Todesursachen festzustellen. Im Falle des Heimes in Wolfsburg, in dem 47 Bewohner im Zusammenhang mit einem Ausbruch verstarben, stellte die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen wieder ein, mit der Begründung, dass die Todesumstände nicht feststellbar gewesen seien. Wegen des vermeintlichen Ansteckungsrisikos wurde  auf  Leichenschau und Obduktion verzichtet und Feuerbestattung empfohlen.   Wir werden also nie erfahren, wer von diesen Bewohnern an der Infektion selbst oder an den Folgen der Panik, fehlender Pflege (Personal in Quarantäne), Verwechslung von Medikamenten und anderem gestorben sind.  Statistisch zählen diese zu den Corona-Toten.  Im kürzlich gezeigten Filmbeitrag: „Ich weiß nicht wie er starb.“ , werden einige Aspekte dieser traumatischen Ereignisse beleuchtet.

Was wir aktuell erleben, ist rational genauso sowenig zu begreifen wie emotional.  Zahlen und Fakten werden so hingestellt, dass sie den Angstpegel in der Bevölkerung hochhalten.  Wissenschaftlicher Diskurs findet nicht statt. Wer Zweifel an den Maßnahmen und dem vorherrschenden Meinungsbild äußert, wird  ausgegrenzt.  Jeder versucht anders mit dieser beängstigenden Lage umzugehen.   Stefan Kollar hat dazu diese  ironische Zuspitzung verfasst:

Corona ist doch eigentlich das Beste was passieren konnte. Corona hat alle anderen Krankheiten geheilt. Selbst die Grippe hat Corona verjagt. Es wird nur noch von Corona-Toten gesprochen. Von anderen Krankheiten redet keiner.
Corona hat also alle anderen Krankheiten geheilt.
Wovor habt ihr dann noch Angst?

Isolationsanordnungen müssen nicht einfach hingenommen werden.

Am 14. Oktober hat das Verwaltungsgericht Minden dem Eilantrag einer Heimbewohnerin stattgegeben und erklärt, dass ohne eine hinreichende Begründung weder das Land noch die Einrichtung eine coronabedingte Isolierung verfügen darf.  Das öffentliche Interesse dürfe nicht pauschal über das Privatinteresse gestellt werden.

Für die umstrittene Isolierungsanordnung fehle es an einer tauglichen gesetzlichen Ermächtigungsgrundlage. Die vom Ministerium herangezogene Generalermächtigung aus § 28 Abs. 1 Sätze 1 und 2 Infektionsschutzgesetz (IfSG) komme als Rechtsgrundlage nicht in Betracht, weil in § 30 IfSG spezialgesetzliche Regelungen enthalten seien, sodass ein Rückgriff auf die Generalklausel ausgeschlossen sei.   Mehr zu diesem wichtigen Urteil

Inzwischen schauen die Gerichte tatsächlich wieder genauer hin und verweisen nicht mehr einfach pauschal auf die besondere Gefahrenlage.  Der Rechtsanwalt Dr. Justus Hoffmann, klärt in diesem Beitrag über die Rechtslage im Zusammenhang mit Quarantäne auf.  Ohne eine schriftliche Begründung, einen behördlichen Bescheid, muss sich niemand  in Quarantäne schicken lassen.  Schließlich handelt es sich um eine freiheitsentziehende Maßnahme. Derzeit werden Bürger, von eilig  angeworbenenen „Aushilfskräften“, per Telefon in Quarantäne geschickt, etwa weil sie  „angeblich“ jemandem über den Weg gelaufen sind, der positiv getestet wurde.

Hinzu kommt, dass ein positiver PCR-Test nicht gleichgesetzt werden darf, mit an Corona erkrankt. Der Test weist keine Krankheit nach, er reicht nicht, um eine Diagnose zu stellen und ersetzt die hierzu grundsätzlich notwendige ärztliche Untersuchung nicht.  Gegen die sich wöchentlich ändernde Test-Politik und die Verfahren wehren sich inzwischen auch immer mehr Amtsärzte:

Gesundheitsamtschef Pürner zerreißt die Corona-Strategie Söders
Hamburger Ärzte-Chef Plassmann wirft Corona-Panikmachern (Lauterbach, Drosten, Söder und Braun) vor, die Gesellschaft krank zu machen.
Der Leiter des hessischen Gesundheitsamtes in Frankfurt, Prof. Gottschalk kritisiert „den Umgang der Bundesregierung mit der Pandemie scharf“

Schutz durch Maßnahmen die helfen und nicht schaden

Stationäre Einrichtungen sind Sammelbecken für Krankheitserreger jeder Art.  Denn dort, wo kranke und abwehrgeschwächte Menschen auf engstem Raum leben, finden Viren, Bakterien und Pilze beste Bedingungen.  Das war früher schon so und wird sich in Zukunft nicht ändern.  Jährlich sterben in Deutschland etwa 30.000 Menschen nach einer Kontamination mit multiresistenten Erregern.  Jahrelang wurden Heimbewohner, die sich im Krankenhaus resitente Keime (MRSA u.a.) zugezogen hatten,  isoliert. Sie durften ihr Zimmer nicht verlassen, Personal und Besucher mussten Schutzkleidung anlegen und bestimmte Hygienmaßnahmen beachten.  Weil diese Isolierung von vielen als seelische Grausamkeit erlebt  und der Schaden irgendwann höher gewichtet wurde  als der Schutz, wird es den Betroffenen in gewissem  Rahmen heute wieder erlaubt, am Leben in der Einrichtung teilzunehmen.  Besuch durften sie immer empfangen – ohne Voranmeldung.

In Kliniken, Krankenhäusern wie auch Pflegeeinrichtungen weiß man nicht erst seit Corona um die Gefahren.  Wenigstens eine Stunde Pflegezeit würde alleine die vorschriftsmäßige Händedesinfektion  täglich in Anspruch nehmen.   Auch das Anlegen von Schutzkleidung kostet Zeit, die bisher nirgends eingerechnet wird. Durch Corona dürften sich Material- und Zeitaufwand für Hygiene verdoppelt haben.  Denn im Kampf gegen Covid-19 setzt man vor allem auf Material und dies  im Sinne von: Viel hilft viel. War vorher zuwenig  Schutzkleidung vorhanden, hat man jetzt Unsummen von Masken und anderem  gebunkert.   Aus Umweltgründen wurden im letzten Jahr Plastikstrohhalme verboten.  In diesem Jahr wird an einer einzigen Corona-Teststation an einem Tag containerweise  Plastikmüll produziert.  Ganz zu schweigen von den Kosten, die diese Tests verursachen.  Bisher wurden rund  20 Millionen PCR-Corona-Tests in Deutschland gemacht und Kosten von über einer Milliarde verursacht.  Aber alles kein Problem. Geld darf bei der Bekämpfung von Corona keine Rolle spielen.  Wenn es denn helfen würden, könnte man diesen Ansatz vielleicht noch akzeptieren. Bis heute gibt es für keine der aus der „Hüfte geschossenen“ Corona-Schutzmaßnahmen einen Nützlichkeitsnachweis.
Dass Masken,  Abstandhalten und ständiges  Hände desinfizieren nicht vor Corona schützt, bezeugt unser Gesundheitsminister gerade selbst.  Wie konnte er sich infizieren, wo er doch medienwirksam nur noch mit Maske und Abstand unterwegs war?

Doch zurück zum Schutz der Alten in den Pflegeheimen.
An der guten Absicht hinter Besuchsbeschränkungen und anderen  Corona-Auflagen, habe ich keinen Zweifel.  Das Motiv entspricht dem von  Eltern, die ihre Kinder nicht in den Kindergarten oder nicht zur Schule schicken, sondern  zu Hause einschließen,  weil sie sie vor den zahlreichen Gefahren, die dort auf sie lauern, schützen wollen.    Diese Eltern handeln aus einer panischen Angst   heraus. Sie übertragen diese Angst und nehmen den Kindern  die Möglichkeit zu lernen, mit den Gefahren umzugehen.  Ähnlich verhält es sich mit dem Immunsystem.  Wir wissen, dass diejenigen Kinder am robustesten sind, die nicht in Watte gepackt werden, sondern im Dreck und  mit Tieren spielen dürfen.   Je besser das Immunsystem trainiert, desto besser wird es mit neuartigen Viren und anderem fertig.  Um überhaupt ein hohes Alter erreichen zu können, braucht der Mensch ein gut trainiertes  Immunsystem.  Das erklärt auch, warum keineswegs jeder Altenheimbewohner  mit einem positiven Corona-Test  Symptome zeigt. Mir liegt der Bericht  einer  Einrichtung vor, die während der ersten Welle  28  Corona-Positive Bewohner hatte, von denen nur einer ins Krankenhaus kam und von denen niemand verstorben ist. Auch von den infizierten Mitarbeitern, erkrankte niemand ernsthaft.

Nochmals:  Corona ist nicht die Pest. 99.9 Prozent der Bundesbürger,  die damit in Zusammenhang gebracht wurden, haben die Infektion überlebt.   80 Prozent zeigten gar keine Symptome.  Das sind doch alles Feststellungen, die beruhigen.  Beruhigung wäre jetzt das Mittel der Wahl!!!  Gerade auch für Menschen in den Heimen und ihre Angehörigen.

 


 

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Auch der Pflegebeauftragte Westerfellhaus hofft, durch einheitliche Coronaregelungen die Bewohner in Einrichtungen vor nochmaligen Lockdowns zu bewahren.

Kommentar AvStösser: Leider setzen auch diese  in erster Linie auf Material, auf Testung und Maske, sowie die Hoffnung auf den Impfstoff und nicht auf bessere organisatorische und personelle Voraussetzungen oder gar die Einbeziehung von Angehörigen, Ehrenamtlichen und jeder helfenden Hand, die doch gerade jetzt wichtiger wäre denn je.